Rennrad – Trainingsauftakt 2016

Tag 3

Königsetappe – heute geht es von der Küste direkt und ohne Umschweife ins Nebrodische Gebirge.

Der Tag läßt sich gut an, blauer Himmel und angenehme Temperaturen -auch wenn uns die wattierten und bedaunten Sizlianer argwöhnisch beäugen. Aber erst mal im Cafe Belvedere an der zentrale Piazza mit einem fetten Cornetto con la Crema und einem heissen Cappuccino starten; vorher geht mal gar nichts. So gestärkt, geht es dann auf die Räder – zum Warmfahren dürfen wir noch einen halbe Kilometer bergab rollen – bevor wir die Küstenstraße in einer absurden Doppelschleife und einer weitgeschweiften Betonbrücke ‚gen Süden ins Gebirge verlassen.

Es geht wieder bergan – die Straße ist gut ausgebaut aber verkehrsarm und mit einer sehr gleichmäßigen Steigung von ca. 5-6 Prozent gewinnen wir schnell an Höhe. Die Landschaft verliert das lieblich und wird rauher – die Orte kleben an den Hängen.

Nach 17 Kilometern erreichen wir das Städtchen Mistretta auf 950 Meter – Zeit für einen zweiten Kaffee und etwas Süßes. Der Barista schwärmt von seiner Stadt und empfiehlt uns doch beim nächste Mal lieber hier zu bleiben (Untertitel: statt in Santo Stefano), warnt uns eindringlich vor der Strassenqualität des kommenden Abschnitts meint aber, dass der Anstieg nunmehr gemächlich sei.

Er hat recht – der Weg folgt nun parallel dem Hang und bringt uns gemächlich auf die anstehende Höhe von 1.200 Meter – und überall wird gebaut – oder besser – überall wurde (scheinbar zeitgleich) mit Baustellen angefangen und diese warten darauf, dass es irgendwie-irgendwann weitergeht. Das heisst für uns, dass regelmäßig kurze Baustellen-Schotterabschnitte kommen und sich die Fahrt unruhiger gestaltet.

Sobald wir den Grat erreichen, bietet sich uns ein herrlicher Blick in die vor uns liegende Nebrodie (und den sich herannähernden dichtern Regenschleiern). Wir schwingen uns wieder auf die Räder und machen uns auf den Weg nach Nicosia – die Flucht ist erfolglos – der eben noch entfernte Regen holt uns eigentlich sofort ein.

Auf ruhigen Strassen geht es weiter, stetig auf und ab an Olivenbäumen und Kakteen vorbei, alles wild romantisch; eine Spaghetti-Western Kulisse; auch der Regen verschont uns wieder und die Sonne begleitet uns.

Nach 80 Kilometern sehen wir dann unser Tagesziel Agira vor uns liegen; platziert auf der Spitze eines kegelförmigen Bergs. Den müssen wir noch erklimmen; es geht durch kleine, verwinkelte, rauh gepflasterte Strassen, teilweise so steil, dass man befürchtet hintenüber zu kippen. Immer auf der Hut wenn nötig schnell aus den Klickpedalen zu kommen und immer ein Ohr auf die Autos, die einen in den engen Strassen vor sich her treiben.

Endlich angekommen ist es grandios. Ein toller Blick auf Licht- und Schattenspiele drr Landschaft und im Hintergrund ist der Ätna zu erahnen.

Komoot Tour – Tag 3

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